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12. März 2024

Der Köder und die Falle: Psychologische Tricks in Phishing-Attacken

Die Verbindung zwischen Psychologie und Informationstechnologie hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Dieser Artikel untersucht, wie Hacker psychologische Grundsätze nutzen, um ihre Angriffe zu verbessern und die menschliche Natur zu ihrem Vorteil zu manipulieren. Die Welt der Informationstechnologie hat sich rasch entwickelt und ist zu einem integralen Bestandteil des täglichen Lebens geworden. Simultan dazu haben sich Hacker zu raffinierten Strategen entwickelt, welche nicht bloß Schwachstellen in IT-Systemen ausnutzen, sondern auch das menschliche Verhalten gezielt zu manipulieren probieren. Der Artikel erklärt, wie Cyberpsychologie das Verständnis von Hackerangriffen bereichert und Unternehmen sowie Einzelpersonen dabei unterstützt, sich besser vor jenen Bedrohungen abzusichern.

 

Die Psychologie des Hackings

Hacker haben schon lange verstanden, dass der Mensch eine gewaltige Schwäche in Sachen IT-Sicherheit ist. Und jene Schwäche nutzen selbige ganz gewollt aus, indem sie das menschliche Verhalten durch Manipulation zu lenken probieren. Phishing-E-Mails sind ein gutes Exempel für die zielgerichtete Verwertung menschlicher Schwächen: Hacker versuchen dabei, ihre Opfer dazu zu verführen, auf gefälschte Links zu klicken oder sensible Informationen preiszugeben. In der Cyberpsychologie werden solche Taktiken als "Köder und Falle" bezeichnet. Hierbei wird ein verlockendes Angebot (der Köder) präsentiert, um das Opfer in die Falle zu ködern. Im Zuge dessen setzen Hacker in der Regel auf eines der nachstehenden menschlichen Grundgefühle: Vertrauen, Angst bzw. Neugier. Die Angriffe sind dabei meist so durchdacht, dass sie sogar geschulte IT-Nutzer blenden können.

Im Folgenden haben wir die meist genutzten Strategien aufgeführt, die Hacker nutzen, um Menschen ganz gezielt zu manipulieren:

  • Phishing: Gefälschte E-Mails, Websites oder auch Nachrichten, die vertrauenerweckend aussehen, werden eingesetzt, um Nutzer zur Preisgabe sensibler Infos wie Passwörter oder Kreditkartendaten zu verleiten. • Angst und Druck: Hacker generieren Dringlichkeit oder Angst, um Opfer dazu zu bewegen, rasch zu reagieren, ohne genug nachzudenken. Das kann zum Beispiel in Gestalt von gefälschten Bedrohungen oder auch Erpressungsversuchen auftreten.
  • Neugierde auslösen: Indem sie Mitteilungen oder Links mit rätselhaften bzw. spektakulären Inhalten versehen, wecken Hacker die Neugier der Nutzer. Das führt dazu, dass jene auf potenziell gefährliche Inhalte klicken.
  • Soziale Bestätigung: Hacker nutzen häufig Taktiken, bei denen sie so tun, Teil einer vertrauenserweckenden Gruppe oder auch Organisation zu sein, um Vertrauen zu gewinnen.
  • Reziprozität: Indem diese sich als hilfreich oder großzügig ausgeben, versuchen Hacker, das Gefühl der Verpflichtung bei ihren Opfern zu generieren. Das kann dazu führen, dass Nutzer im Gegenzug persönliche Informationen preisgeben.
  • Soziale Manipulation: Durch geschicktes Verwerten von sozialen Dynamiken sowie menschlichen Verhaltensweisen versuchen Hacker, Vertrauen wie auch Sympathie zu generieren. Dies kann hierzu führen, dass Opfer gutgläubig werden und ganz persönliche Informationen preisgeben.
  • Psychologisches Profiling: Hacker können Informationen aus öffentlich zugänglichen Quellen nutzen, um personalisierte sowie beeindruckende Angriffe umzusetzen, die auf die individuellen Vorlieben und Verhaltensweisen der Opfer abzielen.
  • Vertrauenswürdiges Erscheinungsbild: Durch die Imitation von populären Marken, Firmen oder Behörden können Hacker das Vertrauen der Opfer bekommen.
  • Ablenkung: Indem jene die Nutzer mit irrelevanten Informationen oder etwa Aktivitäten irritieren, während sie im Stillen schädliche Aktionen verrichten, können Hacker unbemerkt verweilen und die Ziele erlangen.

Diese psychologischen Tricks sind im Prinzip der Handwerkskasten von Hackern – und machen deutlich, dass für eine umfangreiche IT-Sicherheitsstrategie der Aspekt Mensch von relevanter Bedeutung ist. Nur durch die nötige Sensibilisierung und Schulung von Anwendern ist es möglich, sich vor solchen Angriffen zu schützen.

 

Kann jeder Typ Mensch Opfer eines Cyberangriffs werden?

Das IT-Sicherheitsunternehmen ESET und die Experten für Geschäftspsychologie von Myers-Briggs sind der spannenden Frage nachgegangen, welche Charaktereigenschaften das Risiko erhöhen, Opfer eines Cyberangriffs zu sein: Warum kommt es vor, dass manche Mitarbeiter auf einen zerstörerischen Link klicken, andere aber nicht? Warum lädt ein Mitarbeiter Daten runter, obwohl es gegen die Compliance-Richtlinien und Schulungsempfehlungen verstößt, die anderen dagegen nicht?

Die Forschungspartner haben die Stellungsnahmen von über 100 IT-Sicherheitsverantwortlichen im Rahmen einer verhaltenspsychologischen Untersuchung ausgewertet und kamen zu dem Resultat, dass verschiedene Charaktere auch unterschiedlich auf Cyberbedrohungen reagieren. Demnach ist es wichtig, nicht nur seine Arbeitnehmer zu schulen in Puncto IT-Sicherheit. Vielmehr kann und sollte das Bewusstsein über verschiedenartige Charaktere der Mitarbeitenden eine Schlüsselposition in der IT-Sicherheitsstrategie von Unternehmen darstellen. Auf diese Weise könnten Firmen künftig effektivere Schulungskonzepte entwickeln, welche auf die unterschiedlichen Verhaltenstypen angepasst und maximal effektiv sind. Die gesamten Ergebnisse der Studie „Cyberpsychologie: Der Faktor Mensch in puncto IT-Sicherheit“ können im Detail hier eingesehen werden.

Insgesamt lässt sich bemerken, dass die Opfer von Hackerangriffen mitnichten immerzu naive Nutzer sind! Auch erfahrene IT-Profis können Opfer von gekonnt eingesetzten Täuschungsmanövern werden. Das liegt meist an der sogenannten "Opfermentalität", welche durch verschiedene psychologische Faktoren verstärkt wird. Zu jenen Punkten gehören Überoptimismus, Unachtsamkeit wie auch die Tendenz, Risiken herunterzuspielen.

 

Schlussbetrachtung

Die Verknüpfung von Psychologie und Informationstechnologie ist maßgeblich, um das Verständnis für Hackerangriffe zu stärken und die Sicherheit der digitalen Welt zu stützen. Die Cyberpsychologie gibt Einblicke in die Strategien von Hackern und in das Verhalten der Opfer. Sie ermöglicht es Unternehmen und Individuen, besser auf Bedrohungen zu reagieren und sich gegen jene abzusichern. In einer Welt, in der die Digitalisierung unaufhaltsam voranschreitet, ist die Integration der Cyberpsychologie in die IT-Sicherheit eine Notwendigkeit. Wollen Sie in Ihrem Unternehmen Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen entwickeln, um Mitarbeiter besser auf die psychologischen Tricks von Hackern vorzubereiten? Wir betreuen Sie bei Bedarf mit Vergnügen bei diesem wichtigen Schritt hin zu mehr IT-Sicherheit.