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06. August 2024

Die Zeitbombe im eigenen Unternehmen: Warum Insider-Angriffe so gefährlich sind

 

In einer zunehmend vernetzten Umgebung sehen Firmen sich mit einer beunruhigenden Realität konfrontiert: Der steigenden Bedrohung durch Insider-Angriffe. Dieser Artikel wirft einen Rundblick auf die Mechanismen hinter diesen Risiken und beleuchtet, wie Unternehmen sich gegen jene verdeckten Angreifer aus den eigenen Reihen schützen können.

Die Digitalisierung hat zweifellos unser Dasein verbessert. Doch es lauern ebenso unzählige stellenweise unsichtbare Gefahren in ihr. Eine jener Gefahren sind sogenannte „Insider-Angriffe“. Hierbei geht die Gefahr aus den eigenen Reihen aus. Ein Wagnis, das häufig verkannt wird, obwohl es verheerende Konsequenzen auf Unternehmen und Institutionen haben kann und mit wachsender Mitarbeiteranzahl kontinuierlich steigt. Im Gegensatz zu Attacken von außerhalb können Insider von innen heraus, in der Regel ohne jeglichen Verdacht zu erregen, auf sensible Daten zugreifen und selbige Informationen wie auch Daten ganz in Ruhe ausschleusen.

Gegenwärtige Analysen, zum Beispiel die Studie „Wirtschaftsschutz 2023“ in Anordnung des Bitkom (https://www.bitkom.org/sites/main/files/2023-09/Bitkom-Charts-Wirtschaftsschutz-Cybercrime.pdf), befassen sich mit Insider-Attacken. Im Jahr 2023 stammten demnach 14 Prozent des Täterkreises aus „vorsätzlich handelnden (ehemaligen) Beschäftigten“. Zwei Jahre davor waren es noch 28 Prozent, also doppelt so viel, gewesen. Eine tolle Entwicklung, allerdings dennoch dürften jene Zahlen für viele Unternehmensinhaber erschreckend sein, weil sie das Risiko für Cyber-Angriffe von innerhalb der eigenen Firma oftmals unterschätzen oder sogar komplett missachten. Unternehmen tun daher gut daran, die Wichtigkeit der Lage zu erfassen und die Grundvoraussetzung effektiver Gegenmaßnahmen zu erkennen, um sich langfristig zu schützen – von außen wie auch innen heraus.

Was macht Insider-Angriffe besonders gefährlich?

Warum Insider-Angriffe so bedrohlich sind, hat zweierlei Ursachen: Zum einen haben Insider Zugang zu sensiblen Informationen und internen Systemen, was ihre Angriffe äußerst effektiv macht. Das Know-how sowie die Daten, die bei dieser Art von Angriffen von innen raus erbeutet werden, stellen eine ernsthaftige Bedrohung für die Sicherheit des Unternehmens dar und sind meist von enorm hohem Wert.Der zweite Punkt, der Insider-Angriffe besonders gefährlich macht, ist, dass diese im Gegenteil zu äußeren Attacken oftmals erst spät identifiziert werden. Sich zu 100 Prozent vor Insider-Angriffen zu schützen, ist schlichtweg unmöglich. Eher muss es das Ziel eines Unternehmens sein, jeweilige Maßnahmen zu ergreifen sowie Taktiken zu etablieren, welche die Erkennungszeit auf ein Minimum senken. 

Freund? Feind? Wer ist der „Insider“?

Ehe wir tiefer in die Thematik tauchen, ist es entscheidend, den Begriff "Insider-Angriff" zu bestimmen und die verschiedenen Arten zu erfassen. Von unbeabsichtigten Ausrutschern bis zu absichtlichen Sabotageakten – die Bandbreite der Insider-Bedrohungen ist facettenreich und niveauvoll.

Keinesfalls jeder Insider-Angriff passiert mit böswilliger Absicht. Meistens sind es Mitarbeiter, die versehentlich Sicherheitsprotokolle vermeiden. Selbst jene Form von Cyberattacken werden von manchen als Insider-Attacken begriffen, obwohl diese streng genommen naturgemäß Angriffe von außen sind, bei denen ein Mitarbeiter in der Firma als „Schlüssel“ genutzt wird. Auf der anderen Seite befinden sich die Insider, die gezielt Schaden anrichten wollen. Ein Blick auf die Psychologie der Angreifer in der hauseigenen Organisation ist unerlässlich, um die Gründe sowie Motivationen zu kapieren. Von finanziellen Anreizen bis hin zu persönlichen Frustrationen können unterschiedliche Kriterien zu Insider-Bedrohungen führen. Einige Insider agieren aus dem Wunsch nach individuellem Gewinn, sei es durch den Raub von Unternehmensgeheimnissen oder aber den Verkauf sensibler Informationen. Andere mögen von Gefühlen der Frustration oder aber Diskriminierung getrieben werden, was zu gezielten Sabotageakten leiten könnte. Ideologisch motivierte Insider können aus Überzeugung handeln, um politische oder auch ethische Ziele zu verfolgen. Das Verständnis der Psychologie sowie Motivation der Attackierenden ist grundlegend, um präventive Maßnahmen zu konzipieren sowie die Sicherheitsarchitektur zu vertiefen. Organisationen müssten deshalb nicht bloß auf technologische Abwehrmaßnahmen vertrauen, sondern ebenso auf Weiterbildung und Sensibilisierung, um potenzielle Insider-Risiken passender zu erkennen sowie zu minimieren.

Insider-Angriffe vermeiden und adäquat auf sie reagieren

Die Bedrohung, die von Insider-Angriffen ausgeht, lässt sich (bedauerlicherweise) keinesfalls komplett abwehren. Umso wichtiger, sich bestmöglich gegen diese Art der Gefahr abzusichern, die Erkennungszeit zu senken und Maßnahmenpläne für den Schadensfall bereits parat zu haben, ehe es zu spät sein könnte. Zur Vorbeugung sowie Abwehr von Insider-Angriffen sind folgende Maßnahmen zu empfehlen:

Mitarbeiter-Schulungen und Sensibilisierung: Ein entscheidender Schritt in der Verteidigung von Insider-Angriffen ist die Schulung sowie der enge Kontakt zu den Beschäftigten. Nützlich sind effektive Schulungsprogramme, die das Bewusstsein für Sicherheitsrisiken schärfen.

Zugriffskontrollen und Überwachung: Die Implementierung strikter Zugriffskontrollen sowie die regelmäßige Überwachung interner Aktivitäten sind wesentliche Maßnahmen zur Früherkennung sowie Prävention von Insider-Bedrohungen.

Technologische Lösungen: Moderne Technologien, von User Behavior Analytics bis hin zu Data Loss Prevention-Tools, offerieren zusätzliche Verteidigungslinien gegen Insider-Angriffe.

Die Zukunft der Sicherheit: Die Einbindung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Sicherheitssysteme verspricht eine proaktivere Verteidigung von Insider-Angriffen. Derzeit wird noch erkundet, wie KI hierzu führen kann, verdächtiges Verhalten rechtzeitig zu erkennen.

Zusammenarbeit und Informationssharing: Die Gefahr durch Insider-Angriffe gilt für alle. Ein kooperativer Ansatz, bei dem Firmen und Organisationen Informationen teilen, kann die kollektive Sicherheit intensivieren.

Die Gefahr durch Insider-Angriffe benötigt eine kontinuierliche Adaptation der Sicherheitsstrategien. Durch die Kombination von technologischen Lösungen, Schulungsprogrammen und proaktiven Ansätzen können Organisationen ihre Defensive gegen diese verdeckten Angreifer verstärken. 

Abschließend sei noch gesagt, dass das Vertrauen in die hauseigenen Mitarbeiter das Fundament jeder gelungenen Arbeitsumgebung darstellt. Es ist aber wichtig zu erkennen, dass Vertrauen nicht gleichbedeutend mit Naivität sein darf, vor allem im Kontext der steigenden Gefahr von Insider-Angriffen. Es ist gewiss nicht bloß möglich, sondern sogar wichtig, eine Kultur des Vertrauens zu erschaffen, während gleichzeitig ausgewogene Sicherheitsweisungen getroffen werden. Durch zielgerichtete Trainings und Sensibilisierung können Mitarbeiter in die Sicherheitsprozesse eingebunden werden und konkrete Richtlinien können dazu beitragen, die Grenzen zwischen Vertrauen und notwendiger Wachsamkeit zu bestimmen. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Vertrauen und Sicherheit ist unentbehrlich, um die Effizienz zu verstärken, ohne dabei die Organisation einem unnötigen Wagnis auszusetzen.

Sofern Sie Hilfe im stetigen Kampf gegen die unsichtbare Gefahr von innen heraus brauchen, sprechen Sie uns gerne an. Wir können Ihr Unternehmen zwar nicht vollständig vor Insider-Angriffen schützen, das Risiko aber auf ein Mindestmaß senken. Vor allem für Unternehmen mit einem großen Wachstum eine Anschaffung in die Zukunft, die sich bezahlt macht!