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30. Juli 2024

Helden des Cyberspace: Wie Sie Ihre Mitarbeiter*innen zur Human Firewall ausbilden

 

Mitarbeiter*innen als die ultimative Schutzmaßnahme gegen Cyberbedrohungen – das ist die sogenannte „Human Firewall“. Wie können Schulung, Sensibilisierung und Technik Menschen zu einer starken Schutzwand gegen IT-Attacken machen? Lesen Sie, warum die Rolle der Mitarbeiter*innen wesentlich ist und wie sie die Sicherheitslandschaft in Phasen ständig wachsender Cybergefahren gestalten.
In der heutigen hochdigitalisierten Welt sind Unternehmen vermehrt mit vielschichtigen und bereits weit entwickelten Bedrohungen aus dem Cyberspace konfrontiert. Traditionelle Schutzvorkehrungen allein genügen oft nicht mehr aus, um den komplexen Attacken standzuhalten. Eine entscheidende Rolle in der Sicherheitsarchitektur spielt dabei zunehmend die sogenannte "Human Firewall" – das ist ein Konzept, bei dem die Mitarbeiter*innen als erste Schutzlinie gegen Cyberangriffe genutzt und betrachtet werden. Dieser Artikel erklärt die bedeutende Funktion der Human Firewall und zeigt auf, wie Unternehmen ihre Mitarbeiter*innen effektiv in die Sicherheitsplanung einbinden können.

Was ist eine Human Firewall?

Die digitale Gefahrenlandschaft unterliegt einem stetigen Wandel. Cyberkriminelle entwickeln fortlaufend neue Taktiken, Techniken und Verfahren, um Schutzmaßnahmen zu überwinden. Rigide, allein technologiegesteuerte Sicherheitsstrategien reichen da schon lange nicht mehr aus, um sich als Unternehmen angemessen zu sichern. Die personale Komponente tritt zunehmend in den Mittelpunkt, zumal Angreifer zunehmend auf social Engineering-Techniken setzen, um Zugang zu vertraulichen Daten zu erlangen.

31% der ungeschulten Mitarbeiter*innen würden einen Phishing-Test in der Tat nicht bestehen – zu diesem Resultat kam eine weltweit angelegte Phishing-Studie von KnowBe4 aus 2023 (https://www.tn-ict.com/files/downloads/2023-Phishing-Results-DACH-Knowbe4.pdf). Unternehmen, die regelmäßige Sicherheitsschulungen leisten, schnitten in der Tat deutlich besser ab. Wer diesen Sachverhalt für sich nutzen möchte, bildet seine Beschäftigten nicht nur weiter, sondern macht sie zu „Human Firewalls“. 

Als sogenannte „Human Firewall“ bezeichnet man die Mitarbeiter*innen eines Unternehmens, welche als engagierte Schutzlinie gegenüber Cyberbedrohungen agieren. Dieser Ansatz erkennt die Erforderlichkeit, nicht nur auf technischer, sondern auch auf der menschlichen Ebene robuste Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren. Mitarbeiter*innen werden dabei zu einer lebendigen Firewall, die mögliche Angriffe bereits im Frühstadium erkennt und verhindert.

Sicherheitsbewusstsein im Arbeitsalltag

Die Effektivität einer Human Firewall steht und fällt mit der Bewusstseinsschaffung und Training der Mitarbeiter*innen. Firmen sollten ihre Mitarbeiter nicht nur über die gegenwärtigen Gefahren informieren, sondern auch sicherstellen, dass periodische Schulungen durchgeführt werden, um mit den sich entwickelnden Bedrohungen Schritt zu halten.

Die Integration von Sicherheitsbewusstsein in den täglichen Arbeitsablauf ist essentiell. Mitarbeiter*innen sollten nicht nur in der Theorie trainiert werden, sondern auch praktische Übungen im Verfahren mit Phishing-Simulationen und anderen Sicherheitsübungen machen. Dies befähigt sie, in echten Situationen angemessen zu handeln und potenzielle Bedrohungen zu erkennen. Zudem ist eine gründliche Risikobewertung auch ein wesentlicher Bestandteil jeder Schutzstrategie, die Human Firewalls beinhaltet. Das bedeutet: Unternehmen sollten die individuellen Kompetenzen und Kenntnisse ihrer Mitarbeiter einbeziehen, um maßgeschneiderte Trainingsprogramme anzubieten. Zudem sind eine kontinuierliche Beobachtung und Anpassung der Schutzmaßnahmen notwendig, um auf neue Bedrohungen antworten zu können.

Die Effektivität der Human Firewall sollte periodisch evaluiert werden. Unternehmen können den Gewinn anhand von Metriken wie der Verminderung von Sicherheitsvorfällen, der optimierten Erkennung von Phishing-Angriffen und dem gesteigerten Sicherheitsbewusstsein der Beschäftigten messen. Kontinuierliche Optimierungen, basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen, sind entscheidend, um mit den sich ändernden Gefahren Schritt zu halten.

Fünf-Punkte-Plan zur Entwicklung einer Human Firewall 

Wie wird ein Mitarbeitender zur Human Firewall? Wir empfehlen folgende Handlung als Leitfaden zur Integration und Umsetzung einer Human Firewall in Ihrem Betrieb:

1. Sensibilisierung und Schulung: Unternehmen sollten wiederkehrende Schulungen durchführen, um Mitarbeiter*innen über aktuelle Cyberbedrohungen, Phishing und Schutzverfahren zu unterrichten, aber auch die wichtigen IT-Sicherheitsbasics zu vermitteln. Dabei sollte stets im Mittelpunkt stehen, wie ihre Handlungen direkten Effekt auf die Sicherheit des Unternehmens haben. Die Mitarbeiter*innen sollten daher stets in die Human Firewall-Strategie bewusst einbezogen werden.

2. Testen des Wissens: Das erlernte Know-how darf nicht nur theoretisch sein – die Nutzung der übermittelten Identifizierungsmethoden in der praktischen Anwendung ist fortlaufend zu trainieren. Regelmäßige Phishing-Simulationen z. B. unterstützen, die Fähigkeit der Mitarbeiter*innen zu stärken, täuschende E-Mails zu identifizieren und sich vor möglichen Attacken zu schützen.

3. Einfache Sicherheitsrichtlinien: Klare und leicht verständliche, aber verbindliche Schutzrichtlinien für den täglichen Gebrauch, wie die Nutzung sicherer Kennwörter und die Updates von Software, sollten jedem Mitarbeitenden vertraut sein. Diese sollten auch zentral ersichtlich sein im Arbeitstag, z. B. als Plakat.

4. Kommunikation fördern: Mitarbeiter*innen sollten dazu angeregt werden, verdächtige Vorgänge zu melden. Dazu sind klare Meldewege für Sicherheitsanliegen einzuführen. Eine transparente Informationsweitergabe ist wesentlich für die Früherkennung von Bedrohungen!

5. Belohnung für sicherheitsbewusstes Verhalten: Ein Incentive-System kann helfen, um sicherheitsorientiertes Handeln zu fördern. Wertschätzung und kleine Belohnungen können dazu führen, das Engagement der Mitarbeiter für die Sicherheit zu steigern.

Die Human Firewall ist ein effektiver Bestandteil einer umfassenden Schutzstrategie in der heutigen digitalen Ära. Unternehmen müssen verstehen, dass ihre Angestellten nicht nur reine Nutzer von Technik sind, sondern aktive Schützer gegenüber Cyberbedrohungen.

Möchten Sie das Potential voll nutzen, das in Ihren Angestellten steckt und diese zu „Human Firewalls“ schulen? Dann nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf. Wir unterstützen Sie auf dem Weg hin zu einer perfekten Symbiose aus technischen und humanen Komponenten bei der IT-Sicherheitsstrategie.