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07. Januar 2025

Supportende von Windows 10: Was Sie wissen sollten und welche Probleme es gibt

 

Sie haben es sicherlich schon häufig gelesen, auch wir haben Ihnen bereits einen kurzen Artikel dazu geschrieben: Wer nach dem Oktober 2025 weiterhin auf Windows 10 setzt, der geht ein erhöhtes Risiko ein, Opfer eines Cyberangriffs zu werden. Es wird nicht mehr einfach so neue Sicherheitsupdates geben, was offene Sicherheitslücken nicht mehr schließt. Besonders Unternehmen, die sensible Daten verarbeiten und speichern, sollten sich daher ganz genau informieren, ob es für sie vertretbar ist, länger auf der alten Software zu bleiben. Doch es gibt einige Faktoren zu berücksichtigen.

 

Windows-Marktanteile in Deutschland

Laut dem Antivirus-Provider ESET laufen alleine in Deutschland noch mehr als 32 Millionen Systeme mit Windows 10. Das seien etwa 65% der Windows-PCs hierzulande. Etwa 2% der lokalen Windows-Systeme sollen sogar mit noch älteren Betriebssystemen laufen, z.B. mit Win8, Win7 oder WinXP. Die restlichen ca. 16,5 Millionen Geräte mit Microsoft-Basis laufen bereits auf Windows 11.

Zum Vergleich: Als der Support von Windows 7 im Januar 2020 final eingestellt wurde, lag der Marktanteil des auslaufenden Systems bei weniger als 20 Prozent, während mehr als 70 Prozent der Nutzer bereits kostenfrei auf Windows 10 umgestiegen sind. Es waren damals also schon deutlich mehr Endgeräte an neue Sicherheitsupdates angebunden als es heute der Fall ist.

 

Droht ein Security-Fiasko?

Thorsten Urbanski, IT-Sicherheitsexperte von ESET, befürchtet auf Grund der hohen Nutzerzahlen von Windows 10 ein Security-Fiasko, wenn sich nicht ein Großteil der verbleibenden Win10-Nutzer für eine der folgenden beiden Optionen entscheiden, bevor der Support ausläuft. Er empfiehlt, entweder auf Windows 11 umzuschalten oder, falls die Hardware nicht bereit für Win11 ist, auf ein anderes Betriebssystem auf Linux-Basis zu wechseln. Besonders Unternehmen mit sensiblen Kunden- und Unternehmensdaten sollten sich auch vor Oktober schon über eine der Möglichkeiten informieren.

Im schlimmsten Falle könnten Hacker Sicherheitslücken ausnutzen, die durch den abgeschalteten Support nicht mehr geschlossen würden. Dabei sind Daten einem großen Risiko ausgesetzt und könnten unautorisiert kopiert, verschlüsselt, geraubt und/oder vernichtet werden. Da besonders Unternehmen dazu angehalten sind, ihre IT auf dem neuesten Stand zu halten, würden Versicherungen im Schadensfall ggf. nicht greifen um bspw. Ansprüche von Kunden abzudecken oder andere Schäden auszugleichen, die durch einen Datenverlust entstehen können.

 

Kann man Windows 10 wirklich nicht mehr sicher betreiben?

Anders als bei der Umstellung von Windows 7 auf 10 bietet Microsoft kostenpflichtig die Option an, weiter Sicherheitsupdates für Win10 zu erhalten. Für Privatnutzer belaufen sich die Kosten auf ca. 30 US-Dollar für ein weiteres Jahr mit Updates. Für Unternehmen werden bereits im ersten Jahr etwa 61 US-Dollar fällig, die sich in den folgenden Jahren verdoppeln. Microsoft drängt somit weiter aktiv zur Nutzung von Windows 11 und lässt sich eine sichere Nutzung von Win10 über den Oktober hinaus stattlich bezahlen.

Also auf Windows 11 updaten?

Die einfachste und beste Lösung scheint daher natürlich das Update auf Windows 11 zu sein, oder? Nun ja, auch bei Windows 11 gibt es wichtiges zu beachten. Zum einen wäre da die Umstellung auf Microsoft-Konten. Kein Konto beim Software-Riesen, kein Windows 11 vom Software-Riesen. Der Tech-Konzern verpflichtet Nutzer dazu, ihr System mit einem Microsoft-Konto zu verknüpfen. Das wird besonders aus Datenschutz-Gründen häufig negativ bewertet.

Zum anderen bringt Windows 11 hohe Anforderungen an die Hardware mit sich. So verlangt Windows 11 z.B. die Funktion TPM 2.0, die nur mit einem entsprechenden TPM 2.0-Chip auf einem kompatiblen Mainboard nutzbar ist. Viele neuere Mainboards verfügen bereits über diesen, bei älteren lässt sicher der Chip häufig nachrüsten. Wer jedoch im Büro oder Zuhause noch auf "Steinzeit"-Hardware setzt, muss unter Umständen aufrüsten.

Auch das zwangsweise Einspielen von System-Updates stößt vielen Nutzern auf und sorgt manchmal sogar für Probleme. Erst kürzlich sorgte ein Update (KB5048667) für Probleme bei der Spiel-Performance und Spielabstürze bei Gamern. Diese beschweren sich gelegentlich auch über einen generellen Leistungsverlust des PCs, auch mit aktueller Hardware. Dazu kommen noch einige Bugs und Software-Inkompatibilitäten mit älteren Softwares im Businessbereich.

 

Was sollte man nun tun?

Der Umstieg weg von Windows 10 sollte in jedem Falle baldig geplant werden. Egal ob Sie sich für einen Windows-10-Verlängerung entscheiden oder das Betriebssystem wechseln wollen, der Umzug kommt irgendwann. Lassen Sie sich am besten von Ihrem IT-Dienstleister beraten und die beste Lösung für Sie aufstellen, um auch langfristig vor großen Sicherheitsrisiken geschützt zu sein!

Haben Sie weitere Fragen zur Umstellung auf Windows 11, der Zukunft von Windows 10 oder sonstigen IT-Belangen? Kontaktieren Sie uns, wir sind gerne für Sie da!