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23. Juli 2024

Was macht Edge Computing so einzigartig?

 

Edge Computing gilt als das Morgen der Datenverarbeitung. Der Beitrag beleuchtet die Vorteile, Anwendungsmöglichkeiten und Schwierigkeiten der fortschrittlichen Technologie. Von der Industrieautomation bis zur Gesundheitsbranche – erkunden Sie, warum Edge Computing weit mehr ist als bloß ein Stichwort und wie es unsere digitale Zukunft beeinflusst.

In der Phase der digitalen Transformation rückt eine moderne Technologie zunehmend in den Fokus: Edge Computing. Der faszinierende Ansatz zur Datenverarbeitung ändert grundlegend die Art und Weise, wie wir mit Daten umgehen und bietet etliche Vorzüge im Vergleich zu konventionellen Cloud-basierten Lösungen. Dieser Artikel widmet sich der Thematik: Was ist Edge Computing und warum ist es in der aktuellen Zeit von entscheidender Bedeutung?

Was versteht man unter „Edge Computing“?

Edge Computing (oder: Distributed Computing) benennt eine dezentrale Art der Datenverarbeitung, bei welcher die Analyse und Verarbeitung von Daten geradewegs an der Quelle – also nahe an den Endgeräten – passiert. Im Gegenteil zur zentralisierten Bearbeitung in der Cloud ermöglicht Edge Computing damit eine schnellere und effizientere Datenverarbeitung vor Ort.
Die Architektur von Edge Computing umfasst dabei unterschiedliche Komponenten: Hierunter Edge Devices, Edge Gateways sowie lokale Rechenzentren. Die sogenannten Edge Devices, wie Sensoren oder intelligente Endgeräte, verzeichnen Daten in Echtzeit, während Edge Gateways als Verbindung zwischen den Endgeräten und dem lokalen Rechenzentrum dienen. All das ermöglicht eine schnellere, effizientere Datenverarbeitung und bietet Vorteile wie reduzierte Latenzzeiten und verbesserte Sicherheitsstandards.

Welche Vorteile bietet Edge Computing?

Edge Computing hat viele Vorteile – sämtlichen voran seien die folgenden drei erwähnt:

1. Reduzierte Latenzzeiten: Ein relevanter Vorteil von Edge Computing liegt in der signifikanten Reduzierung von Latenzzeiten. Durch die lokale Verarbeitung verschwindet die Bedingung, Daten über riesige Distanzen zur Cloud zu schicken, was besonders in Anwendungen mit Echtzeit-Anforderungen, wie dem autonomen Fahren oder der Industrieautomation, von entscheidender Bedeutung ist.

2. Bandbreitenoptimierung: Die Optimierung der Netzwerkbandbreite stellt einen weiteren zentralen Vorzug von Edge Computing dar. Weil nur ausgesuchte sowie relevante Daten an die Cloud übermittelt werden, wird eine Netzwerkauslastung verringert. Das führt nicht nur zu einer kosteneffizienteren Datenübertragung, sondern schont auch die globalen Netzwerkinfrastrukturen.

3. Erhöhte Datenschutz- und Sicherheitsstandards: Durch die lokale Verarbeitung sensibler Daten am Edge wird die Bedrohung von Datenschutzverletzungen sowie Sicherheitsrisiken minimiert. Kritische Informationen verlassen die gesicherte Umgebung des lokalen Netzwerks nicht, was insbesondere in Branchen mit hohen Sicherheitsanforderungen, beispielsweise dem Gesundheitswesen oder der Finanzindustrie, von essenzieller Signifikanz ist.

Anwendungsgebiete von Edge Computing

Im Kontext des „Internet der Dinge“ (oder: Internet of Things, knapp: IoT) erweist sich Edge Computing als Schlüsseltechnologie: Intelligente Geräte, von vernetzten Haushaltsgeräten bis hin zu industriellen Sensoren, können durch lokale Datenverarbeitung besser und autonomer fungieren. Das gestattet nicht nur eine raschere Reaktion auf Ereignisse, sondern ebenso eine Reduzierung der Abhängigkeit von zentralen Cloud-Plattformen.

Doch auch die Automobilindustrie profitiert erheblich von Edge Computing, im Besonderen im Bereich autonomer Fahrzeuge. Örtliche Rechenzentren an Bord von Fahrzeugen gestatten eine Echtzeitverarbeitung von Daten, was für die Sicherheit sowie Performance grundlegend ist. Edge Computing trägt somit entscheidend zur Weiterentwicklung und Ausbreitung autonomer Fahrzeugtechnologien bei.

Und ebenso im Gesundheitswesen gewinnt Edge Computing an Bedeutung, um eine schnelle und detaillierte Diagnose sowie eine ideale Patientenüberwachung zu gewähren. Medizinische Sensoren können direkt vor Ort Daten auswerten, ohne auf eine externe Cloud-Anbindung angewiesen zu sein. Dies führt zu verbesserten Patientenergebnissen sowie einer Optimierung der Ressourcennutzung. Insbesondere bei Notfällen, in welchen unmittelbare Rückmeldungen erforderlich sind, kann Edge Computing Leben sichern, insofern es die Analyse lebenswichtiger Parameter in Echtzeit gewährleistet. Aber im Bereich des Gesundheitswesens befindet sich die Technologie bisherig in den Kinderschuhen – wir dürfen gespannt sein, welche Innovationen dabei in den nächsten Jahren noch auf uns zu kommen.

Außer den schon erwähnten Bereichen gewinnt Edge Computing auch im Rahmen mit Smart Cities und Smart Factories sowie in den Bereichen digitale Unterhaltung, Gaming und E-Commerce immer mehr an Bedeutung.

Hat Edge Computing  auch Nachteile?

Ein relevanter Aspekt, welcher bei der Einführung von Edge Computing einbezogen werden sollte, ist die Energiebilanz. Edge-Geräte sind oft ressourcenbeschränkt und der Gebrauch von energieeffizienten Hardwarekomponenten und -algorithmen wird entscheidend, um die Unterhaltskosten zu minimieren und die Umweltauswirkungen zu reduzieren. Hier sind moderne Lösungen begehrt, die den Spagat zwischen Leistungsfähigkeit und Energiebilanz schaffen. Denn auch die beste Technologie wird sich keinesfalls durchsetzen, wenn diese zu ressourcenintensiv ist – vor allem nicht in den Zeiten, in denen die globale Erderwärmung so bedeutend weit oben auf der internationalen Agenda steht.

Edge Computing hat allerdings definitiv das Vermögen, eine transformative Periode der digitalen Innovation einzuläuten. Einer Studie der „Stiftung Eclipse Foundation“ entsprechend, welche im Februar 2023 publiziert wurde, setzen bereits heute 53 % der befragten Unternehmen IoT-Lösungen ein, nutzen Edge Computing oder planen zumindest deren Gebrauch innerhalb der kommenden 12 Monate (https://newsroom.eclipse.org/news/announcements/eclipse-foundation-releases-2022-iot-and-edge-commercial-adoption-survey-results). Edge Computing ist demnach keinesfalls reine Zukunftsmusik mehr, die Melodie nimmt langsam aber sicher eine relevante Position in der IT-Infrastruktur-Landschaft ein.

Die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) am Edge gewährleistet hierbei sogar eine noch höhere Autonomie und Intelligenz für Edge-Geräte. Lokale Verarbeitung von KI-Algorithmen ermöglicht zügige Entscheidungsfindungen und adaptives Lernen direkt an der Quelle. Dies könnte zu einer neuen Generation von intelligenten Endgeräten führen, die in der Lage sind, komplizierte Aufgaben selbstständig zu bewältigen.

Aber der Weg zur Integration von Edge Computing in bestehende Systeme ist alles andere als leicht: Es erfordert nicht nur technologische Anpassungen, sondern auch ein Umdenken in Bezug auf Datenverarbeitung und Architektur im Allgemeinen. Auf den ersten Blick möchte Edge Computing einem wie eine Entsagung von der Cloud vorkommen. In Wirklichkeit ergänzen sich die beiden Technologien aber perfekt: Durch die Kombination beider Lösungen ist es vorstellbar, eine maximal skalierbare und flexible IT-Infrastruktur der Zukunft zu gestalten.

Sollten Sie Fragen zu Edge Computing haben, schreiben Sie uns gerne an!