...Hacker?

Andauernd reden IT-Berater und Sicherheitsexperten von der Gefahr durch Hacker. Das Bundeskriminalamt (BKA) registrierte im Jahr 2022 rund 137.000 Fälle von Cyberkriminalität - dabei ist davon auszugehen, dass es sich nur um einen Teil der gesamten digitalen Kriminalität handelt. Die Schadenssummen sind beträchtlich, in jenem Jahr beziffert eine Studie des deutschen Digitalwirtschaftsverbandes Bitkom die Summe der Schäden auf gut 203 Milliarden Euro.

Man mag deshalb nun annehmen, dass alle Hacker schlimme Menschen sind, die versuchen, durch Kriminalität ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Doch da steckt mehr dahinter...

Arten von Hackern:

• Black Hat Hacker: Diese Art von Hackern ist wohl gleichzeitig die bekannteste. Sie brechen auf digitale Weise in Systeme ein, stehlen Daten, erpressen Nutzer oder verursachen auf andere Weise Schäden. Die Motivationen sind vielfältig - Geld, Machtgefühle, Hass, Politik, Adrenalin. Die Tätigkeiten dieser Personen sind illegal.
• Grey Hat Hacker: In einer Grauzone zu arbeiten, ist für viele Hacker eine bessere Option. Zwar sind auch diese Hacks nicht gänzlich legal, jedoch versuchen diese Hacker nicht, Schaden anzurichten. Meistens finden sie ohne offiziellen Auftrag Sicherheitslücken und melden sie dem Unternehmen - verlangen dafür jedoch Geld.
• White Hat Hacker: Die Kehrseite des typischen Hackers. Ähnlich wie Grey Hat Hacker sind sie auf der Suche nach Sicherheitslücken, diesmal jedoch im offiziellen Auftrag eines Unternehmens. Ihr Ziel ist, die Sicherheitsstruktur eines Systems zu umgehen und die Wege zu verschließen, damit kriminelle Hacker sie nicht nutzen können. Oft arbeiten sie als Sicherheitsberater oder bei Sicherheitsfirmen. Manchmal bekommen Hacker der anderen beiden Arten sogar Jobangebote, um ihre Fähigkeiten als White Hat Hacker zu nutzen.

Welche Arten von Hacks gibt es?

• Phishing: Eine Täuschungsmethode, bei der z.B. Passwörter oder Kreditkartendaten erbeutet werden sollen. Ein aktuelles Beispiel sind SMS, in denen behauptet wird, man müsse eine Zollgebühr an die DHL zahlen, um ein Paket zu bekommen.
• Malware: In Downloads und E-Mail-Anhängen kann Malware versteckt sein. Sie wird meist von Firewalls und Antivirus-Programmen erkannt und vernichtet. Jedoch nicht immer! Malware kann Daten abgreifen oder Systeme verschlüsseln, um Lösegeld zu erpressen.
• DDoS-Angriffe: Hierbei versuchen Hacker, durch einen übermäßigen Datentraffic Systeme auszulasten und schlussendlich lahmzulegen. Davon sind besonders Live-Dienste wie Spiele-Server, Streaming-Anbieter und Cloud-Dienste betroffen.
• Brute-Force-Angriffe: Hier kommen wir nun zu dem Punkt, an dem wir auf sichere Passwörter hinweisen müssen. Brute-Force ist eine Art von Algorithmus, die durch stumpfes Ausprobieren von Kombinationen einen Zugang finden sollen. Je länger und komplizierter ein Passwort ist, desto schwieriger ist es, es herauszufinden.
• Zero-Day-Exploits: Hierbei werden Sicherheitslücken in Software ausgenutzt, die der Entwickler der Software noch nicht kennt, und somit bisher nicht schließen konnte.
• Es gibt noch viele andere Möglichkeiten zu hacken, wahrscheinlich gibt es sogar Wege, die der Öffentlichkeit nicht bekannt sind.

Wie kann man sich vor Hackern schützen?

• Eine ausgearbeitete und moderne IT-Sicherheitsinfrastruktur ist maßgeblich am Schutz vor Hackern beteiligt. Firewalls und Antiviren-Programme können vor vielen Angriffen bereits schützen.
• Mitarbeiterschulungen sind das A-und-O des Angriffsschutz. Aufgeklärte Mitarbeiter können einfacher verdächtige Vorgänge bemerken und wissen, wie sie mit vertraulichen Daten umgehen sollten.
• Softwares immer Up-To-Date halten. Programme sollten regelmäßig nach Updates kontrolliert werden. Dafür eigenen sich auch Managed-Services eines IT-Dienstleisters.
• 2-Faktor-Authentifizierung einrichten. Diese macht es Hackern deutlich schwerer, einen Zugang in ein System zu finden.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Gefahr durch Hackerangriffe immer größer wird, der Schutz vor solchen Angriffen so wichtig wie nie zuvor ist. Dennoch sind Hacker maßgeblich an der Qualität der IT-Sicherheit beteiligt.